Drei Tage Dubrovnik und das Gefühl, wieder ganz ich zu sein.
Ich habe mir im Vorfeld einige Gedanken über den Kurztrip nach Dubrovnik gemacht. Ob ich wirklich abschalten kann, nachdem wir gerade erst aus einem wunderschönen Familienurlaub zurückgekommen sind – zwei Wochen, rund um die Uhr zusammen.
Und dann direkt wieder los? Drei Nächte ohne Kinder, ohne meinen Mann? Würde ich sie zu sehr vermissen? Könnte ich es überhaupt richtig genießen?
Und was soll ich sagen: Kaum saß ich mit meinen zwei besten Freunden im Flieger, war ich nicht mehr (nur) Mama – sondern einfach Laura.
Die Frau, die in Dubrovnik ankam.
Mit dem Abheben des Fliegers fiel auch der mentale Rucksack ab. Der mit Terminen, To-do-Listen, Verantwortungen. Kein Gedanke an den Alltag, kein inneres Multitasking. Einfach nur Vorfreude auf die kommenden drei Tage.
Es war, als wäre die Mama in mir in München geblieben und hätte mir ein freies Wochenende geschenkt. Und die Frau Laura flog mit. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Zweifel. Nur mit Handgepäck und Lust auf Leichtigkeit.
Eintauchen in die Leichtigkeit.
Wir lagen stundenlang am Strand, haben das Meer angestarrt, uns in endlose Gespräche vertieft, gelacht, getrunken, gegessen und einfach in den Tag gelebt.
Kein „Wo ist meine Trinkflasche?“
Kein „Mamaaaa!“
Kein „Ich muss aufs Klo.“
Ich war nur für mich verantwortlich. Und es tat so unendlich gut. Kein Zeitplan, keine Kompromisse, keine Verantwortung für andere.
Wen ich am meisten vermisst habe.
Natürlich habe ich meine Kinder vermisst. Es gab ruhige Momente, in denen ich an sie gedacht habe und gerne mit ihnen gekuschelt hätte. Aber was ich nicht gedacht hätte: Noch mehr habe ich meinen Mann vermisst. Nicht im traurigen Sinn – sondern im liebevollen.
Denn dieses Lebensgefühl – Leichtigkeit, Tanzen, Genießen – hat mich an unsere Zeit vor den Kindern erinnert. Und eines steht fest:
Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn wir genau diese Momente wieder öfter zusammen erleben.
Kein Entweder-oder. Sondern ein Und.
In diesen drei Tagen habe ich etwas gespürt, das im Alltag oft untergeht:
Ich bin immer noch ich.
Ich bin Mama – ja. Und ich liebe es.
Aber ich bin auch Frau. Freundin. Laura.
Ich habe mal wieder gemerkt, wie sehr ich beides brauche. Wie sehr mir meine Freundschaften den Rücken stärken. Dass ich in der Nähe meiner Freunde keine Rolle spielen muss. Dass sie mich kennen – vor den Kindern, mit den Kindern, neben den Kindern.
Die Leichtigkeit – sie ist geblieben. Nur anders.
Früher habe ich mich manchmal gefragt, ob die Leichtigkeit mit zunehmendem Alter irgendwann einfach verschwindet. Ob dieses Gefühl von Unbeschwertheit, Freiheit, alles ist möglich, ein Privileg der Zwanziger ist.
Heute weiß ich: Die Leichtigkeit geht nicht weg. Sie verändert sich nur ein bisschen.
Ich muss heute nichts mehr beweisen. Ich weiß, wer ich bin, was ich kann, was ich geschafft habe. Und genau deshalb fühlt sich die Leichtigkeit heute sogar noch echter an. Noch kostbarer.
Warum ich Auszeiten brauche.
Natürlich muss es nicht immer Dubrovnik sein. Es muss noch nicht mal ein Wochenende sein. Manchmal reicht auch ein Abendessen, ein Tag mit Freunden, ein Morgen nur für mich.
Diese kleinen oder großen Auszeiten sind wie Reset-Knöpfe. Sie sind keine Flucht. Sie sind ein liebevolles Erinnern an das Ich neben der Mama.
Zwei Leben, die nebeneinander Platz haben.
Ich bin gerne Mama. Und ich bin gerne ich.
Diese beiden Leben schließen sich nicht aus – sie bereichern sich.
Ich brauche beides. Für mein Gleichgewicht. Für meine Freude. Für meine Kraft.
Und das Beste daran: Ich darf beides sein. Ohne mich zu erklären. Ohne schlechtes Gewissen. Einfach so.
Und du? Wann warst du das letzte Mal einfach nur du - ganz ohne Plan, ganz ohne Verpflichtungen?