Die Liebe. Die Angst. Und das dicke Fell dazwischen.

Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich Mama geworden wäre, wenn ich vorher gewusst hätte, wie sehr man seine Kinder lieben kann – und was diese Liebe mit sich bringt.
Denn mit dieser bedingungslosen Liebe kommen neue Sorgen. Andere Sorgen.
Sie sind leise, aber stetig. Tauchen oft grundlos auf und bleiben.

Hätte ich mich trotzdem dafür entschieden?
Ja.
Aber ich hätte versucht, mir vorher ein dickeres Fell zuzulegen.
Eines, das schützt – vor Meinungen, Blicken, Kommentaren. Vor dem ständigen Gefühl, bewertet zu werden, sobald du Mutter bist.

Zwischen richtig und richtig richtig.

Seit ich Mutter bin, ist mein Kopf nie ganz still. Es läuft ständig ein zweiter Gedankengang im Hintergrund: Sind wir auf dem richtigen Weg?
Treffen wir die richtigen Entscheidungen – für jetzt und für später?

Kita, Schule, Umfeld, Erziehung, Grenzen, Freiraum … Es gibt so viele Weggabelungen.  Und ich will bei jeder einzelnen nicht nur den richtigen Pfad wählen – sondern den besten.

Aber was ist „das Beste“?

Natürlich handeln wir nach bestem Wissen und Gewissen. Und trotzdem bleibt da der Zweifel. Diese stille Frage: Was, wenn das nicht reicht?

Die Liebe macht stark – und auch verletzlich.

Ich liebe meine Kinder. Bedingungslos. Ich bin ihr Zuhause. Ihre Konstante.
Und genau das macht mir manchmal Angst.

Nicht, weil ich schwach bin – sondern weil ich Verantwortung trage. Ich will sie schützen: vor Enttäuschung, Schmerz, Zurückweisung.

Ich weiß, ich kann das nicht immer. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und genau diese Dinge erleben, um zu wachsen. 

Aber der Wunsch, sie davor zu bewahren – der bleibt.

Diese Rolle zu tragen ist schön – aber nicht immer leicht. Nicht nur wegen der Kinder. Sondern auch wegen allem drum herum.
Denn nicht jeder begegnet dir mit Verständnis, wenn du Mutter bist.

Manche urteilen. Manche wissen es besser. Manche erwarten, dass du alles gibst – aber bitte leise und ohne Pause.

Dafür braucht es ein dickes Fell. Nicht, um hart zu werden. Sondern um weich bleiben zu können – ohne daran kaputtzugehen.

Zweifel gehören dazu – sie zeigen, wie wichtig es ist.

Ich frage mich oft: War ich zu streng? Zu nachgiebig? Zu laut? Zu müde?

Aber ich glaube, genau das gehört dazu. Jede echte Beziehung erfordert Arbeit. Die zu unseren Kindern ganz besonders.

Ich werde Fehler machen. Aber ich werde mich entschuldigen. Dazulernen. Weitermachen.

Liebe, die bleibt.

Was auch passiert – wie laut die Welt ist, wie schwer manche Tage sind:
Ich werde nie aufhören, meine Kinder zu lieben. Mehr, als Worte je ausdrücken können.

Diese Liebe ist mein Kompass. Mein Antrieb. Mein tiefstes Ich.
Sie ist nicht immer leicht. Aber sie ist echt. Und sie wächst.

Mit jedem Schritt, den meine Kinder gehen.
Mit jeder Herausforderung, der ich mich stelle.
Mit jedem Tag, an dem ich für sie da bin.

Ich bin nicht perfekt.
Aber ich bin da.
Mit Herz. Mit Zweifel. Mit dickem Fell.
Und mit einer Liebe, die alles trägt.

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Drei Tage Dubrovnik und das Gefühl, wieder ganz ich zu sein.